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Wenn das Kind nicht essen will

In meinen GeschmaXperiment-Kursen stelle ich immer wieder fest, dass Kinder ein natürliches Interesse an Nahrungsmitteln, Getränken und Geschmäckern haben. Wenn wir ohne Druck und Verpflichtung Lebensmittel erforschen, experimentieren, probieren und bewerten, dann habe ich noch kein Kind dabei gehabt, was nicht früher oder später mitgemacht hat. Die Zweifler sind dann am Ende unsere Experimentier-Könige, weil sie meist schlussendlich alles probieren.

Aber wieso ist das zuhause nicht so. Wieso verweigern die Kinder zuhause das gesunde Essen, neue Nahrungsmittel, Speisengemische, in denen man nicht jedes Lebensmittel zweifelsfrei eindeutig identifizieren kann, um dann festzustellen, dass man mindestens eine Komponente davon nicht mag. Diese Frage hat mich als Mutter verzweifeln lassen. Koche ich schlecht? Schmeckt es meinem Kind zuhause nicht? Will es mich ärgern?

Ihr Kind benimmt sich bei Ihnen daneben? Kompliment, es liebt sie

Ein Kinderpsychologe hat mir mal gesagt, dass es ein Kompliment ist, wenn mein Kind sich mir gegenüber unmöglich aufführt, denn rein evolutionsgeschichtlich kann sich ein Kind bei einem möglichen Angriff des Säbelzahntigers nicht sicher sein von JEDEM gerettet zu werden. Da muss man dann schon mal schön Wetter machen. Aber Mama und Papa mit ihrer bedingungslosen Liebe, die retten das Kind vor jedem bösen Säbelzahntiger oder Monster. Wenn ihr Kind also bei Ihnen nicht so lieb und brav ist, nicht so gut isst und auch Konflikte mit Ihnen nicht scheut, dann nur, weil es sich bei Ihnen sicher fühlt. Davon kann man sich jetzt auch nichts kaufen, aber so ist es.


Der Wandel des Geschmacks

Außerdem ändert sich der Geschmack von Kindern tatsächlich manchmal täglich. Die Geschmacksknospen der Zunge sind noch so im Wandel, dass ein Apfel, der heute noch schmeckt morgen ein langes Gesicht und Ablehnung erfährt. Das ist keine böse Absicht, sondern kann tatsächlich sein.


Mein Kind isst so einseitig

Nun stellt sich vielen Eltern die Frage, ob ihr Kind von dem, was es isst, denn überhaupt alle nötigen Nährstoffe erhält, die es braucht? Es braucht nicht viel, um alles zu sich zu nehmen, was wir brauchen, um uns zu entwickeln. Ihr Kind isst Banane? Apfel? Oder etwa Paprika und Möhre? Vielleicht noch Kartoffelpü oder Nudeln mit Nuggets oder Fischstäbchen? Wunderbar. Damit haben wir schon mal viele wichtige Vitamine abgearbeitet, Kohlenhydrate haben wir auch (beim Kartoffelpü können wir zwischen verschiedenen Ölen und Butter variieren) und Fleisch oder Fisch haben wir hinsichtlich der Eiweiße auch erledigt, auch wenn wir nebenbei noch Fett und Kohlenhydrate dank der Panade abgeharkt hätten.


Die kindliche Neugierde nutzen

Das Essen wird oft ein Problem, weil wir Erwachsenen es zu einem machen. Natürlich sollen die Kinder sich gesund ernähren, aber das braucht seine Zeit Vielfalt zu entwickeln.

Machen Sie sich einen Teller mit Obst- und Gemüse oder lassen ihre Kinder selbiges für Sie, nicht für die Kinder, schnibbeln. Stellen Sie den Teller auf den Tisch, nicht in Griffhöhe der Kinder und genießen Sie. Was Mama isst, wollen die Zwerge über kurz oder lang auch mal anschauen, probieren und entdecken.

Weniger Gedanken und dafür mehr gesunde, unverfängliche Angebote an gesunden Lebensmitteln machen und irgendwann, wird es etwas mit einem neuen Lebensmittel und dann noch einem und noch einem......

Ach ja, wenn ihr Kind nur Nudeln essen möchte, machen Sie nur Nudeln. Unaufgefordert. Jeden Tag. Irgendwann bittet es darum etwas anderes zu bekommen :)


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